Gymnasium aus Marl sucht Partnerschule / Wanted: High school in Greece

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Luzminda Wenzel ist Lehrerin am Gymnasium im Loekamp in Marl in Nordrhein-Westfalen und auf der Suche nach einer griechischen Partnerschule, um gemeinsame Projekte zu starten. Sie möchte mit Schülerinnen und Schülern aus der 9. Klasse zum Thema „Zukunft braucht Herkunft“ und Fragen nach der eigenen europäischen Identität arbeiten.

Agorayouth: Frau Wenzel, Sie unterrichten die Fächer Latein und Deutsch, haben aber auch Altgriechisch und Geschichte studiert. Stellen Sie doch Ihre Schule einmal kurz vor!
Luzminda Wenzel: Das Gymnasium im Loekamp wird von 800 Schülern zwischen 10 und 19 Jahren besucht. Wir sind ein Ganztagsgymnasium an dem mehr als 80 Lehrerinnen und Lehrer tätig sind. Unsere Schüler sind sozial sehr engagiert. Auch haben wir eine fantastische Musical-AG. Wir sind eine MINT-freundliche Schule, bieten aber auch einige Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Latein, Spanisch, Russisch) an. Zudem unterhalten wir Schulpartnerschaften zu Schulen in Frankreich, Dänemark, Polen, China, England und Spanien. 

Sie haben als Studentin selbst ein Auslandssemester in Thessaloniki absolviert. Woher kam Ihr Bezug zu Griechenland?
Wenzel: Die Entscheidung für ein Auslandssemester kam tatsächlich aus dem Bauch heraus. Ich verbrachte den Sommer 2004 mit einigen griechischen Freunden, wir feierten damals gemeinsam den Sieg der Fußball-EM, und ich fühlte mich so wohl inmitten des fröhlichen Trubels, dass ich an der Uni fragte, ob es die Möglichkeit gebe, ein Semester in Griechenland zu verbringen. Daraufhin sah ich mir Athen, Patras und Thessaloniki an und verliebte mich sofort in Salonika. Ich lernte Griechisch an der Aristoteles-Universität und verbrachte die meiste Zeit mit Einheimischen. Die griechische Gastfreundschaft und die Kultur sind einmalig auf der Welt. Noch während des Studiums habe ich eine universitäre Exkursion nach Griechenland organisiert, an die viele Kommilitonen noch heute gern zurückdenken. Diese Erfahrungen möchte ich meinen Schülerinnen und Schülern nun auch bieten.

Über welche Themen und Zugänge möchten Sie den Kindern denn das Land gern näher bringen?
Wenzel: Unser Plan ist es, mit den Schülerinnen und Schülern an einem Projekt zum Thema „Zukunft braucht Herkunft“ zu arbeiten. Die Kinder sollen die Ursprünge der europäischen Kultur kennenlernen und im Austausch mit den griechischen Schülerinnen und Schülern auch ihre eigene europäische Identität kennenlernen. Dazu möchten wir auch schon im Vorfeld im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften und Projekten intensiv mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten. 

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»Das, was wir angefangen haben, führen vielleicht unsere Schüler weiter«

Tag Zwei und Drei der ersten DGJW-Zentralstellenkonferenz standen im Zeichen von Workshops und Erfahrungsaustauschen. In den fünf Slots ging es um Themen wie Sprachanimation, Projektmanagement, die Förderrichtlinien, aber auch um Erfahrungen aus der Praxis. Ein Einblick in zwei besondere deutsch-griechische Austauschprojekte.

86 Namen und Nummern standen am Anfang. Dass über die Hälfte dieser Namen und damit  Biographien, einen Bezug zu Thessaloniki haben würden, war Christina Preftitsi, Deutschlehrerin an der Deutschen Schule Thessaloniki (DST), noch nicht klar als die Schule vom Deutsch-Französischen Gymnasium in Freiburg gefragt wurde, ob sie Teil eines besonderen Geschichts- und Übersetzungsprojekts werden wolle. Worum es dabei genau ging? 86 jüdische Frauen und Männer, die 1943 im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass für medizinische Forschungen an der Universität Straßburg ermordet wurden. 46 der Opfer stammten aus Thessaloniki – dies hatte wohl mit dem Zeitpunkt der Deportationen nach Auschwitz zu tun. Historiker Hans-Joachim Lang hatte durch jahrelange Recherchen alle Namen der Opfer aus acht Ländern Europas entschlüsseln und auch Lebensläufe rekonstruieren können.

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