Das DGJW: Erste Eindrücke

Nach knapp sieben Jahren Anbahnungsphase ging dann alles sehr schnell: Am 1. April 2021 hat das Deutsch-Griechische Jugendwerk (DGJW/ΕΓΙΝ) seine Arbeit in Leipzig und Thessaloniki aufgenommen. Viele Organisationen und Träger in beiden Ländern haben den Prozess aktiv begleitet. In Teil Drei unserer Umfrage erzählen sie von ihren Wünschen an das Jugendwerk.

In Teil Drei der Umfrage kommen der Städtepartnerschaftsverein Leipzig-Thessaloniki e.V., das Vision Network Athens e.V., Filoxenia Intercultural Environmental Organisation aus Kryoneri auf dem Peloponnes und die Stiftung Palladion aus München zu Wort.


© privat

„Wir freuen uns, dass das Deutsch-Griechische-Jugendwerk seine Arbeit aufgenommen hat und hoffen, dass die unterschiedlichen Angebote insbesondere in Mitteldeutschland zahlreich angenommen werden. Das DGJW wird eine wertvolle Hilfe im Austausch zwischen den Jugendlichen beider Länder sein. Aber auch der Fachkräfteaustausch wird wesentlich durch das Jugendwerk gefördert.

Wir als Städtepartnerschaftsverein Leipzig-Thessaloniki e.V. möchten hier Impulse vor allem in Zusammenarbeit mit der sächsischen Berufsakademie geben. Auch der von uns alljährlich organisierte Praktikumsaufenthalt für griechische Schüler soll erweitert werden. 

Wir freuen uns über ein persönliches Treffen mit den Vertretern des DGJW. Vielleicht klappt es ja bald auch mit der Beantwortung unserer Mails und Anfragen. Wir wünschen dem Jugendwerk Erfolg und viele neue Ideen für die nächsten Jahre.“

Olaf Lehmann, Vorsitzender Städtepartnerschaftsverein Leipzig-Thessaloniki e.V.


© Vision Network Athens

„Die Aktion des DGJW, alle aktiven, aber auch eventuelle künftige Akteure des Deutsch-Griechischen Jugendaustausches für einen ersten Kontakt so unmittelbar einzuladen, war eine gute Idee. Die Verbreitung der Aktion allerdings war nicht ausreichend. Es hätte auf den Kanälen der sozialen Netzwerke besser verbreitet werden können und man hätte noch weitere Akteure mit einbinden können.

Wir als Vision Network Athens haben sehr viele LehrerInnen in unserer Gemeinschaft, die natürlich die Möglichkeit wahrnehmen werden, Austausche mit ihren SchülerInnen zu machen. Aber auch Fachkräfteaustausche sind nötig, um in einigen Themenbereichen Wissen zu festigen oder sogar neu zu erobern. 

Thematiken wie Demokratie und aktive Bürgerschaft, Märtyrerdörfer und alles, was damit zusammen hängt, aber auch Themen wie der Green Deal, das Klima und die erneuerbaren Energien sollten in die Fachkräfteaustausche mit aufgenommen werden.  

Wir erhoffen uns die Unterstützung des DGJW bei dem Vorhaben, dass zukünftig auch für LehrerInnen Sprachanimationskurse für den deutsch-griechischen Jugendaustausch angeboten werden, um die Verbreitung dieser Methode bekannter zu machen, die ja unwiderruflich zu jedem Jugendaustausch dazugehört. Auch die Ausbildung der GruppenleiterInnen, die Jugendaustausche organisieren und durchführen sollte nicht außer Acht gelassen werden: Eine fundierte Ausbildung sichert einen qualitativen Austausch und kann jegliche Probleme konfrontieren und zu einer Lösung führen. 

Dem DGJW wünschen wir viel Erfolg, Freude und wertvolle Erfahrungen bei der Umsetzung seiner Ziele!“

Maria Melina Laina, Vorsitzende Vision Network Athens e.V. & Anastasia Protopsalti, VNA-Vorstandssekretärin


© agorayouth

„Das DGJW ist ein langersehnte internationale Institution beider Länder im Bereich Jugendaustausch. Die Gründungsverhandlungen haben sieben Jahre gedauert und ihr Ausgang war, aufgrund unterschiedlicher politischer Herangehensweisen in Griechenland und Deutschland, aber auch im Schatten der Wirtschaftskrise im Euroraum, zeitweise offen und ungewiss. Wir gehören zu den Jugendorganisationen, die den Prozess von Anfang an mit einer Vielzahl von Projekten mitunterstützt haben und freuen uns sehr, dass sich am Ende die Vernunft durchgesetzt hat und das DGJW heute Realität ist.

Uns ist es sehr wichtig, dass durch das DGJW die erste stabile Struktur für die Unterstützung der Jugendarbeit in Griechenland geschaffen ist. Wichtig ist auch die Beteiligung der Zivilgesellschaft beider Länder im DGJW zu verfestigen und untermauern (Aufsichtsrat, Gremien, usw.), sowie eine transparente, dauerhafte und nachhaltige Kommunikation und Zusammenarbeit mit beiden DGJW-Büros zu sichern.

Uns hat es überrascht, dass das DGJW doch zustande gekommen ist und es so schnell seine Arbeit aufgenommen hat und dass junge GeneralsekretärInnen von beiden Seiten bestellt wurden und das bisher eingestellte Personal frisch zu sein scheint. Gut ist auch, dass die Geschwindigkeit mit der Errichtung der beiden Büros in Leipzig und Thessaloniki endlich Fahrt aufgenommen hat. Auch wenn das Personal des DGJW, sowie Instrumentarien, wie eine Website, Antragsformulare usw., noch nicht vollständig sind, sind wir uns sicher, dass alles bald vollfunktionsfähig sein wird.

Filoxenia hat bereits einige Jugendaustausch- und Fachkräfteaustauschprojekte mit unseren deutschen Partnerorganisationen Pressenetzwerk für Jugendthemen e.V. und Kreisjugendring Wunsiedel in der ersten Antragsrunde in 2021 beantragt. Unser Anliegen ist es, die sehr intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten fünf Jahren mit vielen Partnern aus Deutschland fortzusetzen. Ebenfalls werden wir durch unsere gute Vernetzung neue Projekte für die Zukunft initiieren und auch Drittländerprojekte zusammen planen.“

Panos Poulos, Filoxenia Intercultural-Environmental Organisation


© privat

„Sieben Jahre sind vergangen seit die ersten Überlegungen und Aktionen zur Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerks in Griechenland und Deutschland begonnen haben. In dieser Zeit haben viele Menschen große Anstrengungen unternommen. Alle, die hart an der Verwirklichung dieser Idee gearbeitet haben, haben Ängste und Enttäuschungen erlebt, zweifellos aber auch wundervolle, einzigartige Erfolgsmomente.

Seit dem 1. April 2021 ist das Deutsch-Griechische Jugendwerk Realität, bereit uns zu begleiten und zu unterstützen bei all den Plänen und Träumen, die wir seit Jahren für den Austausch junger Menschen aus Griechenland und Deutschland schmieden. Es gilt der Satz „Alles Anfang ist schwer „, dazu kommt, dass wir seit über einem Jahr eine noch nie dagewesene Situation erleben, die die Verwirklichung unserer Pläne nicht grade begünstigt hat. Nachdem wir in der Vergangenheit aber so viele Schwierigkeiten überwunden haben, blicken wir optimistisch in die Zukunft. Wir wünschen dem Deutsch-Griechischen Jugendwerk Kraft, Kreativität und Flexibilität. Wir möchten mit seiner Unterstützung neue Wege eröffnen und für den Austausch junger Menschen vielfältige Möglichkeiten und neue Perspektiven in der Fortsetzung der langjährigen deutsch-griechischen Freundschaft beider Länder eröffnen. 

Wir halten es für notwendig, regelmäßige Treffen von Institutionen und Verantwortlichen für den Jugendaustausch abzuhalten. Das Kennenlernen und der Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Menschen mit ähnlichen Zielen und Schwierigkeiten spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg des Jugendwerks.“

Vasilia Triarchi-Herrmann, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Palladion München 

Teil Eins der Umfrage können Sie über folgenden Link lesen, Teil Zwei an dieser Stelle. Der letzte Teil folgt in der kommenden Woche.


Umfrage: agorayouth

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