Über gemeinsame Projekte der Vereine Lucky Luke aus Bonn und Filoxenia aus Kryoneri auf dem Peloponnes haben wir in der Vergangenheit immer wieder berichtet – nicht nur, weil sie immer wieder für dauerhaft sichtbare Veränderungen an den Orten der Austausch gesorgt haben. Ein Video gibt nun Einblicke in das letzte Projekt im Sommer 2022, das sich mit den Themen Erinnerung und Musik beschäftigte.
Ein paar Monate hat es gedauert bis das Video zur deutsch-griechischen Jugendbegegnung im Juli 2022 in Kryoneri bei Korinth fertig wurde. Florian Onderka hat dafür gefilmt, es geschnitten und vertont. Der 23-minütige Film nimmt die Zuschauer mit zum Jugendaustausch auf dem griechischen Peloponnes vergangenen Sommer und zeigt, wie das, was bei gemeinsamen Austauschen der Vereine FIloxenia und Lucky Luke aus Bonn erarbeitet wurde und seine Spuren hinterlassen hat, (Spoiler: Große Mosaike und mit Pinseln gestaltete Kunstwerke am Kulturzentrum und am Dorfeingang) noch weitergeführt werden kann.
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„Wir haben dieses Low Budget-Projekt mit viel Engagement auf die Beine gestellt, aber es war leider nicht möglich, den Film noch ins Englische oder Griechische zu übersetzen“, sagt Martin Hermann von Lucky Luke bedauernd. Schon in der Vergangenheit waren Videos von den Begegnungen und gemeinsamen Projekten entstanden – etwa davon, als 2017 eine Gruppe Jugendlicher den Weg zu einer Höhle im Bergdorf Kryoneri, in der der Partnerverein Filoxenia seinen Sitz hat, freigelegt und diesen Erinnerungsort zugänglich gemacht hatte, an dem 1943 die sechsjährige Jüdin Rifka versteckt wurde.
Die Gruppe beschäftigte sich mit den Themen Erinnern und Musik. Immer wieder sind im Video verschiedenste Instrumente zu sehen. Neben politischen Liedern wurden auch Friedenslieder wie „Blowin‘ in the wind“ von Bob Dylan oder die italienische Hymne gegen Unterdrückung „Bella Ciao“ thematisiert, die viele der Teilnehmenden der Jugendbegegnung nicht kannten – eine Aufführung im Dorf sollte noch folgen.
Viel ging es auch um die eigenen (familiären) Geschichten der Teilnehmenden, um die gemeinsame Vergangenheit Deutschlands und Griechenlands und welche Konsequenzen daraus für die Gegenwart gezogen werden, damit Geschichte Geschichte bleibt. „Es war für mich eine gute Erfahrung dabei zu sein (…) unter anderem, weil ich die griechische Geschichte im Zusammenhang mit der deutschen kennengelernt habe“, berichtet Ida Niemeier im Video. Sie war zum ersten Mal bei einem Jugendaustausch dabei. Besucht hat die Gruppe auch den nahgelegenen Ort Kalavryta, in dem die deutsche Wehrmacht am 13. Dezember 1943 ein Massaker verübte.
Video: Florian Onderka
Text: Lisa Brüßler
Foto: Abdou Diatta, Lucky Luke e.V.
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