Freie Plätze für Jugendaustausch im September in Griechenland

Für den deutsch-griechischen Jugendaustausch „Auf den Spuren der gemeinsamen Geschichte“ vom 5. bis 12. September 2023 in Vitsa im Nordwesten Griechenlands werden noch Teilnehmende gesucht. Neben Wandern in der Bergregion wird der Fokus auf den Spuren der Vergangenheit und dem Lernen aus der Geschichte gehen. Anmeldeschluss ist der 1. Juli.

Geschichte aufspüren, erleben, von der Geschichte lernen – erinnern für die Zukunft. Unrecht, Krieg und Leid nachempfinden und verstehen, Verantwortung übernehmen, die Zukunft in einem demokratischen, friedlichen und solidarischen Europa auf stabilere Grundlagen stellen. Erinnern, weil auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die auf den Prinzipien des Rechts und des friedlichen Interessenausgleichs beruhende Nachkriegsordnung Europas zerstören will und uns vor die Herausforderung stellt, hierzu eine begründete und historisch informierte Haltung einzunehmen. Dazu soll die Begegnungsreise vom 5. bis 12. September 2023, bei der sich deutsche und griechische junge Menschen austauschen, beitragen. 

  • An dem Jugendaustausch können Personen aus beiden Ländern bis 30 Jahre teilnehmen, die Interesse an der Erkundung der deutsch-griechischen Geschichte haben, die neugierig sind auf die Begegnung mit Gleichaltrigen und ihren Beitrag zur Vertiefung der Beziehungen beider Völker in einem vereinten Europa leisten wollen.
  • Unterkunfts- und Verpflegungskosten werden übernommen. Für die Reisekosten nach und von Thessaloniki kann ein Zuschuss von bis zu 100 EUR gegeben werden.
  • Kommunikationssprache ist Englisch; eine Sprachvermittlerin wird teilnehmen.


Organisiert wird der Jugendaustausch in Vitsa von Respekt für Griechenland e.V. und der griechischen Organisation Epekeina Hora, Vitsa/Ioannina. Gefördert wird der Austausch vom Deutsch-Griechischen Jugendwerk.

Der Treffpunkt ist Thessaloniki. Von dort führt die Reise nach Epirus, die nordwestliche Gebirgs- und Grenzregion Griechenlands mit ihrer Hauptstadt Ioannina. Auch in dieser Region wurden während der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg (1941-1944) zahllose Verbrechen begangen. Das Land wurde ausgeplündert, Dörfer niedergebrannt, die Zivilbevölkerung massakriert, nahezu alle Menschen jüdischen Glaubens wurden aus Ioannina deportiert und in den Todeslagern ermordet. Der Besatzung folgte ein blutiger Bürgerkrieg, der weitere Wunden aufgerissen hat.

Eintauchen in die Region und die gemeinsame Geschichte
Diese Vergangenheit liegt bis heute wie ein Schatten auf den deutsch-griechischen Beziehungen. Denn Deutschland hat nur wenig Entschädigungen an die Opfer und keine Reparationen für die Zerstörungen gezahlt. Kein deutscher Soldat wurde für die in Griechenland begangenen Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen. Heute, 80 Jahre danach, geht es bei der Begegnung junger Menschen darum, zu einer gemeinsamen Erinnerung zu kommen, die auf dem Wissen über das Geschehene beruht und informierte politische Haltungen fördert. Hierzu gehört auch die Haltung gegenüber der Frage, ob durch die Zahlung von Reparationen die gewünschte Versöhnung erreicht werden kann.

Der Aufenthaltsort ist Vitsa, ein malerisches Bergdorf, 30 km entfernt von der Hauptstadt Ioannina. In der Bergregion wird gewandert, es werden Opferdörfer besucht, mit den Menschen vor Ort gesprochen und mehr über das Schicksal der Überlebenden erfahren. In Ioannina wird die Gruppe den Spuren jüdischen Lebens folgen und mehr über das Schicksal der Romaniotischen Juden erfahren.

Interessierte können sich bis zum 01. Juli 2023 hier anmelden. Rückfragen an: youthexchange.greece@gmail.com

Quelle und Foto: Respekt für Griechenland e.V.

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