Der Vater von Konstantinos Kosmidis flüchtete 1968 aus Griechenland. Politik und Geschichte spielten immer eine große Rolle in der Familie. Da ist es kein Zufall, dass Kosmidis im Bereich Integrationspolitik der Stadt Stuttgart arbeitet. Eine Kurzgeschichte über die Wurzeln der Familie in Kato Potamia und welche Rolle gepökeltes Rindfleisch dabei spielt.
Ich mag Corned Beef. Wenige mögen es. Ich kenne kaum Menschen, die das wirklich mögen. Es gibt immerhin einige, die es kennen, weil sie es essen mussten. Etwa als Marschgepäck-Fraß aus der Dose wie mein Freund Pablo, der mal bei den Pfadfindern war. Schaut man sich an, wie es hergestellt wird, so gibt es daran in der Tat wenig Appetitliches. Als eine Art Rindersülze könnte man es bezeichnen.
Geradezu perfekt. Viel Eiweiß und Eisen, kaum Fett und sehr lange haltbar. Magerfleischfans könnten es geradezu als Super-Food preisen. Aber die Magerfleischzeiten, als es noch in Mode war Fleisch mit möglichst wenig Fett zu essen sind endgültig vorbei. Nicht ganz. Denn in den Neunzigern lernte ich Corned Beef kennen. Ich kann mich bis heute an die sonderbaren Formen des Verzehrs von Corned Beef durch meinen Vater erinnern. Irgendwie ist es eklig, aber ich tu es gern. Die Geschichte des Corned Beef in meiner Familie zeigt mir immer wieder, auf welch wunderbar sonderbare Weisen Dinge von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden.
Mein Vater vergötterte das Zeug. Er mochte es roh oder gebraten mit Ei und Butter. Er nahm es gern zur Arbeit mit. Wo er es zwischen den öligen Maschinen eines schwäbischen Mittelstandchampions in internationaler Gastarbeitergesellschaft genoss. Dazu bei der Arbeit gern ein Bier. Daheim trank Papa allerdings fast nie Alkohol. Dafür trank er das Bratfett, das nach dem Braten von Corned Beef und Eiern übrig blieb. Nicht gerade appetitlich. Mir kam das schon als Kind sehr suspekt vor, wenn er das tat. Er freute sich jedes Mal und faselte so Zeug wie: „Fett gibt Kraft und Leben. Ohne Fett, mein Sohn, ist eine Mahlzeit nichts!“. Spricht so ein bisschen gegen das Fettfreiheitskonzept des Corned Beef, aber so was war ihm dann doch herzlich egal. Er schätzte das Corned Beef. Auch seine britische Begriffsherkunft.
Mein Vater bewunderte Großbritannien – zugleich hasste er das Land auch. Er bewunderte das Land für seine Industrialisierung und Modernität, wie auch für seinen Sinn für Wissenschaft und Humor. Wichtig war ihm auch, dass die Briten damals als eine der wenigen im Zweiten Weltkrieg Griechenland unterstützten. Zugleich hasste er das Land eben dafür, denn nach dem Krieg spielte das Land wie schon bereits in der Vergangenheit eine machtpolitisch für Griechenland höchst unvorteilhafte Rolle. Aber mit den Briten, deren militärische Präsenz viel länger zurückreicht, kam auch das Corned Beef in meine Familie. Genauergesagt im Jahr 1917.
Beim Corned Beef wähnte sich mein Vater Experte zu sein. Da er mit dem Dosenfutter aufgewachsen ist, kannte er die metallischen Geschmacksnuancen exzellent. Er war der Überzeugung, blind zwischen brasilianischem und argentinischem Dosenfleisch unterscheiden zu können. Meiner Meinung nach schmeckte das Zeug ziemlich gleich und die Unterschiede würden auf keinen Fall positive Kommentierung nach sich ziehen. Aber mein Vater wusste es genau: „Das Argentinische ist besser. Es schmeckt viel reiner und sauberer“. Mein Vater erklärte die Unterschiede damit, dass Argentinien nun mal wirtschaftlich viel besser dastand als Brasilien und dass dort deswegen die Fabriken bestimmt viel sauberer sind. Die Fabrik, in der er arbeitete, war zwar der beste Beweis, dass gute Wirtschaft und Sauberkeit am Arbeitsplatz eine umgekehrte Korrelation zeigen. Diese Einschätzung war also nicht ganz richtig, seiner tiefen Überzeugung tat dies keinen Abbruch.
Eine Frage der Überzeugung
Überzeugung war eine Sache, die meinem Vater sehr wichtig war. Seiner Meinung nach musste alles, was wir machen aus und mit Überzeugung gemacht werden. Das galt für Tätigkeiten wie die langweilige Fabrikarbeit, die er jeden Tag verrichtete. Der Arbeiterstolz steckte in ihm tief drin. Obwohl er sein altes Arbeitsleben in Griechenland als Tabakpflanzer mit eigenem kleinen Hof viel mehr schätzte und Gartenarbeit sein Herz mit viel mehr Freude erfüllte als das, was es im Keller des Unternehmens täglich zu sehen gab. Mein Vater war der Firma treu bis zum Schluss. Metallstaub und Dreck inklusive.
Auch die Raucherei, die das alles für die Lunge noch weniger erträglich machte, kam bei ihm aus voller Überzeugung. Äußerlich sah man es ihm kaum an. Er wirkte oft streng und sehr distanziert. Diese Ausstrahlung bracht ihm nicht umsonst in Griechenland den Ruf des Preußen ein. Wobei „Preuße“ im Deutschen viel eher trifft, was Griechen meinen, wenn sie jemanden wie meinen Vater als echten Deutschen bezeichneten. Das Preußentum entsprach zwar nicht immer seiner Überzeugung, dafür umso mehr die Faulheit und Unfähigkeit der Griechen.Ich glaube, zeitweise wäre mein Vater gute Unterstützung für die Alternative für Deutschland (AfD) gewesen.
Um zu den wahren Überzeugungstaten zurückzukehren: Mein Vater war ein überzeugter Esser. Genauergesagt gehörte er zur auf Fleisch- und Fettvertilgung spezialisierten Art von Mensch, die bereits in früher Kindheit mit Hunger und Mangel groß geworden ist. Hunger und Mangelernährung prägten seine Kindheit. Als Kriegskind wurde er in die große Hungersnot während der deutschen Besatzung Nordgriechenlands im Zweiten Weltkrieg in eine Welt voller Gewalt und Hunger geboren. Er war geradezu traumatisiert von den Erfahrungen, lange mit Hunger leben zu müssen. Die Bedeutung und Tiefe dieser Erfahrungen wird mir erste heute bewusst, über 10 Jahre seitdem er mir in meinem Leben fehlt.
Für solch ein Kind war fettes Essen und tierisches Essen ein Lebenselexier. Eine unumstößliche Wahrheit. So ein Essen spendete Leben. So viel war für ihn sicher und lebenslange Überzeugung. Deswegen verschwendete er das gute Fett nicht. Er trank gerne am Ende die Salatsoße mit reichlich Olivenöl. Ebenso auch das Bratfett nach dem Braten von geräuchertem Schweinbauch, Sudschuk oder eben Corned Beef. Ich muss sagen im Vergleich zu Schweinebauch und Sudschuk ist Corned Beef nahezu ein richtiges Superfood. Die Tatsache, dass bestimmte Fette die Gesundheit fördern können, wie etwa das in Griechenland seit jeher verehrte und geliebte Olivenöl, hat meinen Vater veranlasst zu glauben, dass erst die Quantität die positive Wirkung ausmacht.
Die wissenschaftliche Evidenz, dass dies nur bei geringeren Mengen der Fall ist, entsprach nicht seiner Überzeugung. Selbst als ich in der Oberstufe eines ernährungswissenschaftlichen Gymnasiums war, interessierte ihn eine derartige Faktenlage nicht. Hin und wieder schafften die Ärzte es, ihm es für zwei Wochen auszureden. Aber die fette Trinkerei blieb ihm noch lange erhalten.
Das Bratfett war einfach das perfekte Dessert, neben der obligatorischen Verdauungszigarette. Das flößte mir nicht nur Ekel, sondern auch Respekt ein. So kam es, dass ich das Zeug bereits als Kind probierte. Es schmeckte sonderbar. Auch irgendwie gut. Am liebsten mochte ich es wie mein Vater mit Eiern. Das aber nun hin und wieder und in unregelmäßigen Abständen. So ist das bis heute. Da mein Vater das Zeug immer so lobte, wollte ich wissen, was es genau damit auf sich hatte. Und ich erfuhr, dass mein Opa bzw. eigentlich mein Großonkel, der jüngste Bruder meine Opas und zugleich Lieblingsonkel meines Papas, Onkel Vassili, die geschmackliche Blaupause für die Passion meines Vaters bot.
Die Geschichte von Onkel Vassili
Onkel Vassili ist eine Nummer für sich. Auch er kommt aus dem Kosmidis-Clan in Kato Potamia. Die Großfamilie bestritt ihr Haupteinkommen mit Tabakanbau, bereits seit 1917, also dem Jahr, in dem sie aus dem in den Bürgerkrieg abgleitenden Zarenreich Russland ins karge und dünn besiedelte Griechenland kamen. Der Tabak gehört bei ihm von Klein auf zum Alltag. Er rauchte, wie viele Männer in meiner Familie bereits im Kindesalter. Ungefähr mit sieben Jahren begann er mit der Raucherei. Im Gegensatz zu allen anderen rauchenden Männern in der Familie legte er eine nahezu 85-jährige Karriere als Raucher hin. Die geborene Gallionsfigur der Tabakindustrie. Seine Lunge war bestimmt so schwarz, dass sie schon als Teflon durchging. Er war das Paradebeispiel eines Menschen mit erfülltem Leben. Er strahlte im Alter eine unglaubliche Weisheit und Geduld aus.
Für mich war er so etwas wie ein Opa. Für meinen Vater war er der Vater, den er selbst nie hatte. Mein Opa starb als mein Vater bereits 20 war an seinem Lungenleiden, doch mein Vater erzählte mir von einem oft sehr abwesenden Menschen. Mein Opa war durch seinen Dienst im griechisch-türkischen Krieg von 1923 derart schwer traumatisiert, dass er es mied unter Menschen zu gehen. Für ihn waren Tiere besser als Menschen – vor allem milder und friedlicher.
Onkel Vassili liebte meinen Vater wie einen eigenen Sohn. Jeden Sommer besuchten wir ihn und ich freute mich sehr auf ihn. Ebensoviel Lebensfreude und Gelassenheit strahlte seine Frau Koula aus. Sie haben beide ein Leben mit viel schwerer Ackerarbeit hinter sich. Aber sie liebten es, jeden Tag draußen in der Natur zu sein, mit den Jahreszeiten, mit den Elementen, mit der Sonne und den Tieren. Solange sie laufen konnten bauten sie etwas an oder hielten Hühner oder Rinder.
Onkel Vassili war ein toller Geschichtenerzähler, wie auch mein Vater. Ich konnte den beiden stundenlang lauschen. Und er hörte auch mir sehr gern zu. Die Geschichten aus Deutschland mischten sich so mit den Geschichten aus Griechenland und aus Russland. Teil so einer vermischten Geschichte ist auch die Tatsache, dass mein Onkel Vassili der einzige neben meinem Vater ist, der Corned Beef so abgöttisch verehrte. Onkel Vassili bewunderte die Briten. Im Gegensatz zu meinem Vater lernte Onkel Vassili wirklich welche kennen. Seine Geschichten und seine Art zeigte mir, wie welch unwichtige Rolle Formales wie Bildung, Abschlüsse, Auszeichnungen haben. Seine Einfachheit und seine Art vermittelten mir, um was es bei einem guten Gespräch wirklich geht. Nämlich um gegenseitiges Verstehen und Neugierde am Anderen. An seinem Bild gibt es aber durchaus auch Risse und Unebenheiten. Onkel Vassili genoss das Leben manchmal zu sehr. Er war der Schönling des Dorfes und bei anderen Frauen durchaus beliebt. Ich denke jeder Mensch hat auch Schattenseiten. Dennoch war dieses alte Paar eines der glücklichsten alten Paare, die ich je gesehen habe.
Als mein Großonkel mit der Großfamilie 1917, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Griechenland nach Thessaloniki kam, waren die Erwartungen sehr groß. Denn die griechische Regierung versprach den „remigrierenden“ Griechen, Land im Bulgarien abgetrotzten Norden Griechenlands. Dieses Land war ein wichtiger Grund für die Familie, die Existenz im darbenden Russland gegen ein neues Leben in Griechenland einzutauschen. Die Übersiedlung nach Griechenland brachte erst zwei entbehrungsreiche Jahre doch später die Familie ans Ziel: Ein eigenes Stück Land und ein eigener Hof. Diese zwei kargen Jahre verbrachten sie in einem Flüchtlingslager am Rande Thessolonikis. Hunger, Krankheiten und Kriminalität zeichneten das Leben in diesen Unterkünften. Doch es was auch der Ausgangpunkt für eine folgenreiche Begegnung.
Als ich bereits etwas älter wurde und nicht mehr Kind war, begann ich Interesse an der Vergangenheit einzelner Familienmitglieder zu entwickeln. Ich traute mich, Onkel Vassili zu fragen, wie es früher war, als er neu in Griechenland war. Dass ich ihn fragen durfte ist etwas, worüber ich vorher mit meinem Vater und meiner Mutter gesprochen habe. Die beiden zeigten mir mit ihrer Reaktion wie komisch mein Vorhaben gewesen sein muss. Sie erklärten mir, es könne sein, dass mein Onkel sehr „gerührt“ sei. Was sie eigentlich meinten ist, dass ein Trauma aus der Kindheit durch diese Frage hervorgeholt werden könnte. Und so war es auch.
An einem Sommertag im Urlaub fragte ich Onkel Vassili im Beisein meines Vaters. Es war ein Nachmittag und wir saßen auf einer Veranda voller Basilikum. Wir blickten auf ein kleines Gartenstück vor dem Haus, auf dem mein Großonkel Klee für das Vieh anbaute. Die Sonne war noch heiß, denn es war früher Abend und sie war noch nicht am Untergehen. Ich stellte die Frage aller Fragen nun. „Opa Vassili, kannst du mir erzählen wie es war als ihr nach Griechenland gekommen seid?“ Es war, als ob etwas in ihm auf diese Frage wartete. Seine Zunge lockerte sich sehr schnell und er kam ins Erzählen, wurde dabei immer detaillierter und erzählte mit Spannung.
Er erzählte mir, dass er als jüngstes Kind der Familie sehr krank war, was durch den Hunger verschärft wurde. Er berichtete mir davon wie sehr sein Bauch und seine Beine schmerzten. Die Hungerkrämpfe plagten die Kinder teilweise schon mit dem Aufwachen. An jedem Tag wachte man mit der Gewissheit auf, es gibt nirgendwo Essen. Die wenigen Almosen des griechischen Staates und des nebenan stationierten alliierte Militärs konnten die Einwanderer kaum versorgen. Zudem sorgte der Kriegseintritt Griechenlands für eine zusätzliche Verschärfung des Hungerproblems. Mein Großonkel war eines der zahllosen Kinder, die darunter litten. Viele starben. Der Tod war für alle und jeden Tag allgegenwärtig.
Eines Tages stand ein Laster am Rande des Lagers. Die Kinder sahen ihn beim Spielen. Unter diesen Kindern war auch mein 5 Jahre alter Onkel Vassili, der ebenso wie viele der anderen Kinder sichtlich unter dem Hunger litt. Der Laster war unbesetzt und stand offen. Neugierige Kinder gingen hin und erblickten messingfarbene Dosen, auf denen unleserliches Zeug stand. Keines der Kinder ging in die Schule und konnte lesen und schreiben, geschweige denn Englisch lesen. Aber eines verstanden sie: Auf diesen leicht zylinderförmigen Dosen war ein Rindskopf abgebildet.
Nun riefen die Kinder weitere Kinder herbei. Der mutigste Junge öffnete eine der Dosen mit Gewalt. Zum Vorschein kam Corned Beef. Auch wenn es keiner von ihnen erahnen konnte. Kurze Zeit später sollte sich mein Großonkel in dieses Fleisch verlieben. Die Kinder begriffen, dass sie schnell abhauen mussten, um nicht erwischt zu werden. Beim Abhauen nahmen sie alles mit was ging. Mein Großonkel sagte, er habe seine zerlumpten Klamotten bis auf die Hose ausgezogen und habe alles reingepackt, was ging. Die Dosen waren allerdings so schwer, dass alles riss und er beim Wegrennen alles verlor. Er probierte alles aufzusammeln. Doch plötzlich hörte er die Pfiffe von heran rennenden Soldaten, die den Exodus ihrer Wochenration verhindern wollten. Sie erwischten meinen Großonkel.
Er hatte Angst und weinte, weil er dachte sie würden ihm oder seinen Eltern etwas antun. Einer der Soldaten, der offensichtlich das Sagen hatte ging auf ihn zu. Er winkte zwei weitere Soldaten her und kniete sich nieder zu meinem Großonkel. Er sagte etwas, das Vassili nicht verstand. Der Mann, nahm seinen Rucksack vom Rücken, nahm einige Gegenstände heraus. Die beiden anderen Soldaten begannen damit Dosen vom Boden aufzusammeln und in den Rucksack zu packen. Sie packten so viel ein, wie es ging. Als sie fertig waren, gaben sie meinem Großonkel ein Brot und eine Flasche mit Wasser mit. Sie ließen ihn laufen.
Während Onkel Vassili mir das erzählt, fließen immer mehr Tränen. Am Redefluss merke ich, wie sehr er in seiner eigenen Welt ist. In seinem Kopf war es in dem Moment wieder 1917. Als er davon sprach, wie er Angst vor den Soldaten hatte, kauert er sich wie ein kleines Kind zusammen und weint gefühlte zwei Tage. Mein Vater saß neben ihm, legte ihm dabei die Hand auf die Schulter und tröstete ihn leise und sanft von der Seite. Ich hatte nie so eine Situation erlebt und war so gebannt wie vor einem wahnsinnig spannenden Film.
Nachdem mein Onkel sich nahezu ausweinte, sah er mich an. Er sagte, er habe bis heute noch ein schlechtes Gewissen. Denn er rannte zuerst nicht heim. Er sagte er hätte so viel Hunger gehabt. Die erste Gelegenheit sich zu verstecken nutzte er, um sich erstmal selbst mit dem Essen vollzustopfen. „Dieses Fleisch, dieses Corned Beef war das Bestes meines Lebens! Ich weiß nicht, ob ich leben würde, wenn ich es nicht gefunden hätte“, sagte ere. Seitdem hat mein Onkel sich immer wieder, wenn sich die seltenen Gelegenheiten ergab und der Geldbeutel es erlaubte Corned Beef besorgt und es festlich gegessen. Mein Vater war schon als Junge dabei und aß gern mit.
Nun wusste ich es. Nun wusste ich, wie das Corned Beef seinen Weg in unsere Familie gefunden hat. Bis heute noch denke ich daran, wenn ich es mit Eiern brate. Aber das Bratfett trinke ich weiterhin nicht.
Text und Foto: Kostas Kosmidis
Coverbild: Photo by Evgenia Stergioula on Unsplash
Konstantinos Kosmidis hat Sozialwissenschaften studiert und arbeitet seit 2011 bei der Stadt Stuttgart in Bereich Politische Bildung bei der Abteilung für Integrationspolitik. Zudem ist er Dozent für Migrationssoziologie an der Dualen Hochschule BW und seit 2018 koordiniert er das Stuttgarter Projekt „Hallo Demokratie“. Mehr zu Kosmidis auf agorayouth.com
Ein Gedanke zu “Die Familie Kosmidis und das Corned Beef”