Seit 30 Jahren ist Fotis Psycharis Lehrer an einer Grundschule in Athen. Die Mehrheit seiner Schüler sind Kinder von Migranten und Geflüchteten. Psycharis entwickelt alternative Wege des Lehrens, für die er oft Methoden aus Kunst und Theater nutzt, um die Kinder zu erreichen. Er ist Protagonist des Dokumentarfilms „Good Morning Mr Fotis“ von Dimitra Kouzi, der Ende Mai Premiere beim Thessaloniki Documentary Festival feierte.
Platia Vathi in Metaxourgio im Herzen Athens. In den 1990er Jahren zogen viele Griechen aus der ehemals erstrebenswerte Wohngegend in die Vororte, Migranten aus den Balkanländern und der ehemaligen Sowietunion nahmen ihren Platz ein. Er ist das zuhause einer Vielzahl von Migranten und Geflüchteten, wenigen Touristen und ein paar wenigen alten Einwohnern. Seit der ökonomischen Krise vor rund zehn Jahren erlebt der Stadtteil eine Zeit, die von Armut, Trübsinn und Kriminalität – aber auch von Kreativität – geprägt ist.
Genau dort spielt Dimitra Kouzis Dokumentarfilm „Good Morning Mr Fotis“, der Ende Mai online Premiere auf dem 22. Thessaloniki Documentary Festival 2020 feierte und den „Youth Jury Award“ als bester Film gewann. Kouzi hat den 70-minütigen Film geschrieben, produziert und selbst Regie geführt. Nun ist sie auf der Suche nach Vertrieb und Festivals in Deutschland.
Kouzi folgt Fotis Psycharis mit der Kamera in seinen Klassenraum, in dem er 17 Schüler einer sechsten Klasse der Grundschule unterrichtet. Sie kommen aus sieben verschiedenen Ländern, viele von ihnen sind nicht vertraut mit der griechischen Sprache und Kultur. Dadurch, dass ein gemeinsamer Sprachrahmen und kultureller Code fehlen, entwickelt er alternative Lehrmethoden und Wege der Kommunikation, bei denen Theater und Kunst eine große Rolle spielen.
Der Film „Passage to Europe“ von Dimitra Kouzi wird zudem vom 2.-6. Juni 2021 beim The Greek Film Festival in Berlin online zu sehen sein. Informationen zu den Tickets.
Foto: Dimitra Kouzi Productions