Die Wilde Rose, das interkulturelle Jugendnetzwerk im Bund Deutscher Pfadfinderinnen, feiert ihr 10-jähriges Jubiläum auf der Insel Korfu. In der Zwischenzeit ist dort ein eigenes Inklusionszentrum für deutsch-griechische Begegnungen mit Jugendlichen entstanden.
2008 im Garten der Kreuzberger Kinderstiftung in Berlin gegründet, feiert der Verein Wilde Rose sein 10-jähriges Jubiläum auf Korfu. Warum ausgerechnet dort? Seit fünf Jahren führt der Verein, der sich die inklusive, interkulturelle Jugendarbeit zum Ziel gesetzt hat, auf Korfu deutsch-griechische Begegnungen mit Jugendlichen durch. Inklusiv heißt hier, niemand wird ausgeschlossen. Ob Jugendliche im Rollstuhl oder mit anderen Beeinträchtigungen: alle sind willkommen.
Neben einem Seminar zur Reflexion der inklusiven Jugendarbeit der Wilden Rose wird das Jubiläum mit folgenden Veranstaltungen gefeiert: Am Donnerstag, den 4. Oktober 2018 wird es einen offiziellen Festakt in der Präfektur geben. Einen Tag später findet der Tag der Inklusionspädagogik in der Universität Korfu statt und am Samstag, den 5. Oktober wird es am späten Nachmittag eine deutsch-griechische Theateraufführung zusammen mit der Gruppe Metron am Mon Repos in Corfu Stadt geben. Die Produktion der Jugendlichen wurde gemeinsam mit erfahrenen Theaterpädagogen im Rahmen von drei aufeinander folgenden Begegnungen einstudiert.
Seit vielen Jahren sind auch junge Geflüchtete bei den Seminaren und Fahrten dabei. Im September fand etwa ein Fachkräfteaustausch mit dem Thema „Traumata bei Geflüchteten“ im Wilde Rose Inklusionszentrum auf Korfu statt. Ein Beispiel dafür, dass nicht nur Jugendliche zum interkulturellen Austausch und zur Begegnung eingeladen sind, sondern auch Pädagog*innen und sonstige Fachkräfte voneinander lernen.
Seit drei Jahren arbeitet die Wilde Rose im eigenen Haus, dem Wilde Rose Inklusionszentrum in Dassia, das in Kooperation mit dem engagierten und erfahrenen Christos Amvrossiadis aufgebaut wird. Das Inklusionszentrum ist Gründungsmitglied im griechischen Jugendherbergsverband und ist jetzt ein Hostel im Verbund mit 22 anderen Hostels in Griechenland. Neben dem Inclusionszentrum hat die Wilde Rose ein weiteres Jugendgästehaus in Geretsried in Bayern. Das Außengelände des Hauses wurde im Sommer gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft selbstverwalteter Gartenbaubetriebe (BaseG) barrierefrei umgebaut.
„Vernetzung ist dem Verein seit Beginn wichtig, so arbeiten wir selbstverständlich beim Aufbau des deutsch-griechischen Jugendwerks mit“, erläutert der ehrenamtliche Geschäftsführer Herbert Swoboda. Auf das „jüngste Kind“ sind alle besonders stolz: Vor einem Jahr gründete sich „Agrio Rodo“, der griechische Wilde Rose Verein. Nach einer gut besuchten Gründungsversammlung sind in dem Verein inzwischen 24 junge Mitglieder, meist Studenten. Viele von ihnen haben vorher an den internationalen Begegnungen teilgenommen. Die Mitglieder kommen aus allen Teilen Griechenlands: Kerkyra, Kreta, Athen, Thessaloniki und Serres. Noch ist der griechische Verein im Aufbau, aber seine Ziele, internationale Jugendaustausche zu den Themen Ökologie, Kultur und Sport, packt er mit allen Kräften an. Das Erasmus-Programm soll genutzt werden zur Finanzierung weiterer internationaler Begegnungen.
Noch ist die Agrio Rodo auf der Suche nach einem kleinen, günstigen und barrierefreien Büro auf Korfu. Auch Spenden für den Aufbau der „Agrio Rodo-Wilde Rose Griechenland“ sind willkommen. Mehr über die Wilde Rose erfahren können Sie unter wilderose.org und über das Inklusionszentrum in Dassia unter: wilderose.gr
Quelle: Wilde Rose e.V.
Fotos: Wilde Rose e.V.
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