Junge Menschen wollen immer öfter ihr Glück selbst in die Hand nehmen und gründen ein Unternehmen. Doch die Krise macht ihnen zu schaffen. Solidarität kommt von zwei deutschen Gründern.
Seine Kunden stellten Fragen am Telefon – „als sei Krieg in Griechenland“, sagte Konstantinos Konstantinidis. Ob man noch Lebensmittel in den Supermärkten kaufen könne und wie die Situation auf den Straßen sei. Der 28-jährige Gründer versuchte seine Kunden aus Deutschland, Irland und der Schweiz zu beruhigen. Trotz der Proteste gegen die EU-Verhandlungen sei es für Touristen ungefährlich in seinem Heimatland.
Dieses Erlebnisse erzählte mir Konstantinidis für einen Bericht über die Situation der griechischen Startups, erschienen auf dem Online-Magazin Gründerszene vor ein paar Wochen. Die Gründer haben dabei nicht nur mit Touristen zu kämpfen, die einfach wegbleiben. Vielmehr läuft ihre Arbeit nicht mehr richtig. Sie können verschiedene Dienste nicht mehr bezahlen, beispielsweise die Kosten für ihre Server. Denn: Wegen der Kapitalverkehrskontrollen dürfen sie kein Geld mehr ins Ausland überweisen. Und viele junge Digitalunternehmen arbeiten mit verschiedenen Dienstleistungen, die sie aus dem Netz beziehen.
Ein paar Wochen später gibt es nun eine erfreuliche Reaktion: Auf meinen Artikel haben sich die zwei deutschen Gründer Orlando Policicchio und Markus Schwed (rechts auf dem Foto) gemeldet. Ihnen war die dramatische Situation der griechischen Kollegen vorher gar nicht bewusst. Sie haben sich entschieden die Dienstleistung ihres Startups für die griechischen Unternehmen kostenlos anzubieten. Solange es die Situation erfordert. Und sie haben andere deutsche Startups aufgefordert es ihnen gleich zu tun. Dafür haben sie extra eine Homepage aufgesetzt.
Der Artikel: Wie griechische Startups unter der Krise leiden
Der Artikel: Zwei Gründer solidarisieren sich mit griechischen Startups
Text: Caspar Tobias Schlenk bloggt für agorayouth und arbeitet als Journalist bei der Gründerszene.
Ein Gedanke zu “Solidarität mit griechischen Startups”