Gedenken in Chortiatis:
Unvergessen
In Chortiatis, einem Dorf in der Nähe von Thessaloniki, gedachten die Teilnehmer der Delegation gemeinsam mit Menschen aus dem Ort den Opfern aus dem Zweiten Weltkrieg. Am 2. September 1944 hatten die deutschen Besatzer in dem Dorf Alte, Frauen und Kinder in eine Bäckerei getrieben und das Haus angezündet. „Was kann ein zweijähriges Baby dem Dritten Reich getan haben“, fragte ein Dorfbewohner, dessen Verwandten damals umkamen, in einer bewegenden Rede.
Diskussion über gemeinsame Gedenkarbeit:
Wie kann eine Versöhnung funktionieren?
In einer teils kontroversen Diskussion tauschte sich die Delegation mit der Gemeinde aus. Die Vertreter aus Chortiatis forderten Entschädigungszahlungen von Deutschland – erst dann könnten sie mit einer gemeinsamen Gedenkarbeit beginnen. „Es wird immer eine kleine Bewölkung geben, wenn wir das Problem nicht lösen“, sagte M. Geranis von der Gemeinde. Ralf Stöckel, Beauftragter für das Jugendwerk, setzte der Argumentation entgegen, dass das Jugendwerk eine Idee von engagierten Deutschen in Griechenland und Deutsch-Griechen gewesen sei. Der Vorschlag habe deswegen nichts mit der EU-Krise oder Reparationszahlungen zu tun (Eine ausführliche Dokumentation der Diskussion folgt in diesem Blog).
Nach der Diskussion ging es in eine Jagd-Taverne zum Essen. Die Teilnehmer setzten die konstruktive Diskussion fort. Das Thema „Gedenkarbeit“ soll einmal eine wichtige Rolle im Deutsch-Griechischen Jugendwerk spielen.
Mit dem Termin endete das Programm der Delegation. In den kommenden Wochen folgen weitere ausführliche Beiträge und Fotos von der Reise. Sollten Sie Fragen, Kritik oder Anregungen haben, schreiben Sie jederzeit. Hier erreichen Sie uns.
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Foto: Caspar Tobias Schlenk