Florence Gabbe ist im Deutsch-Französischen Jugendwerk für trinationale Programme zuständig. Die 32-Jährige blickte daher auch auf die Projekte während des Deutsch-Griechischen Jugendforums. Im Kurz-Interview klärt sie über Hintergründe eines Jugendwerks auf und beschreibt einige Vorteile.
Was ist ein Jugendwerk?
Zunächst einmal ein Kompetenzzentrum. Wichtig ist aber vorab, dass es eine unabhängige Institution ist. Es sind bei unserem Deutsch-Französischen Jugendwerk zwar Mittel aus den jeweiligen Ministerien auf beiden Seiten, die unsere Arbeit stützen. Aber unsere Basis besteht aus gleichberechtigten Partnern in Deutschland und Frankreich. Ziel ist nicht nur den Jugendaustausch generell, sondern auch die Qualität dabei zu fördern. Uns beschäftigen Fragen wie ,Was interessiert die Jugendlichen? Was benötigen sie?‘. Das Deutsch-Französische Jugendwerk ist vor 50 Jahren mit der Absicht den Versöhnungs- und Verständigungsprozess zu unterstützen entstanden. Wir gehen aber dennoch flexibel auf neue Entwicklungen ein. Das heißt heute beispielsweise Themen zur beruflichen Bildung genauso zu behandeln wie die Klassiker Kultur, Sport und Wissenschaft.
Wie viele Partner bündelt das DFJW – zumindest grob?
Viele. Ich glaube eine offizielle Zahl kann man gar nicht nennen. Allein schon die Schulen zu zählen, die an den Austauschprogrammen teilnehmen, ist eine echte Aufgabe. Hinzu kommen noch die ganzen klassischen Partner, zum Beispiel Handwerkskammern in Deutschland und Frankreich, Verbände, Universitäten. Aber auch Einzelprojekte und generell Multiplikatoren finden im DFJW eine starke Betreuung. Daher ändert sich von Jahr zu Jahr auch die Gesamtzahl unserer Partner.
Welche Vorteile bieten sich durch ein Jugendwerk?
Die Fachexpertise zu den Ländern, der Zugang zu den Strukturen – das sind entscheidende Vorteile, um den Austausch zu vereinfachen und zu fördern. Letztlich verstehen wir uns auch als Sprachrohr für die Projekte. Wir können die Bedürfnisse und Entwicklungen vor Ort gut abschätzen und vermitteln diese Erkenntnisse als Schnittstelle zu den Ministerien nach „oben“ . Darüber hinaus tragen wir direkt zur Verbreitung neuer Strömungen bei. Stichworte wie interkulturelles Lernen sind über unsere Partner in der öffentlichen Wahrnehmung junger Menschen angekommen. Das Deutsch-Französische Jugendwerk leistet außerdem durch Forschungsgruppen die uns begleiten direkte Forschungsarbeit. Über unser Tutorenprojekt entwickeln sich die Methoden stets weiter. All das ist möglich, weil ein Jugendwerk die unterschiedlichen Kompetenzen gut gruppieren und dadurch bündeln kann.
Warum sollte es ein Deutsch-Griechisches Jugendwerk geben?
Es tut deutschen Jugendlichen mit Sicherheit gut, ihr Wissen um Griechenland zu erweitern. Und andersherum ebenso. Neben der Versöhnungs- und Aufklärungsarbeit sind es zwei weitere Punkte, für die ein Jugendwerk den perfekten Rahmen abstecken kann: Die Mobilität der jungen Generation wird durch die Projekte mit einem Lernfaktor verbunden. Da das eine heutige Schlüsselkompetenz ist, fördert somit ein Jugendwerk aktiv die Entwicklung junger Menschen. Hinzu kommt die europäische Perspektive. Die so oft beschriebene Einheit in der Vielfalt kann nur funktionieren, wenn bereits junge Menschen die Kompetenzen dafür erwerben. So gelangen sie schließlich auch zu Ideen für ihre eigene Zukunftsplanung. Für die griechische Seite bietet ein Jugendwerk den noch fehlenden Koordinierungspartner. Programme zu bündeln und den gewissen Überblick an Aktivitäten zu behalten hat gerade für die Förderung von Projekten enorme Vorteile. Das Deutsch-Griechische Jugendwerk ist schließlich eine logische Konsequenz aus den bereits bestehenden Aktivitäten und dem festen Willen, diese weiter auszubauen.
Mehr zum Deutsch-Französischen Jugendwerk: www.ofaj.org
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Wenn wes das noch auf Griechisch übersetzt wäre, fände ich das super! Aber es steht ja alles noch etwas am Anfang!
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