Auch am zweiten Tag des Deutsch-Griechischen Jugendforums wird fleißig diskutiert und analysiert. Wo liegen die Herausforderungen im deutsch-griechischen Jugendaustausch, wo liegen Möglichkeiten? Wir haben drei der Teilnehmenden nach ihren Vorschläge gefragt.
„Ich denke, dass die Herausforderungen gegenüber den Möglichkeiten überwiegen, weil wir alle so viele Stereotype in unseren Köpfen und Schwierigkeiten aufgrund unserer Geschichte haben. Aber ich bin froh zu sehen, dass junge Menschen diese Schwierigkeiten überwinden können, ihre eigene Realität bilden und erste Schritte machen können. Das haben wir auch in unserem letzten Projekt, einem Radioprojekt gesehen. Es war eine Kollaboration von deutschen und griechischen Jugendlichen und es hat wirklich gut funktioniert. Also denke ich, dass es trotz all der Herausforderungen möglich ist, eine eigene Realität zu schaffen – denn die Träume und Bedürfnisse der Menschen sind oft ähnlich. Für mich ist klar, dass es in Deutschland mehr Möglichkeiten gibt als in Griechenland, aufgrund der Krise, Arbeitslosigkeit und anderen Faktoren. Wenn wir junge Menschen ermutigen, zusammenzuarbeiten, dann wissen die zum Beispiel die griechischen Jugendlichen, wie sie die Hindernisse überwinden können und können auch die Informationen der Deutschen nutzen, um einen Job zu finden und sich eine neue Realität zu erschaffen. ich bin sehr motiviert in diesem Feld zu arbeiten, junge Leute zu ermutigen zusammenzuarbeiten und eigene neue Möglichkeiten zu schaffen.“
Hara Argyroudi, YMCA Thessaloniki
„Wir müssen uns in Europa daran erinnern, warum wir Europa haben. Nämlich statt gegenseitig Kriege und Streitereien zu führen, zusammenzuarbeiten. Wir haben 70 Jahre Frieden in Europa gehabt, wir hatten begonnen mit offenen Grenzen und Austausch. Und viele von den Jungen wissen das gar nicht mehr, dass das eine harte Arbeit war, das hinzukriegen. Jetzt besteht die harte Arbeit darin, das zu erhalten und für die Jungen das nicht nur wieder möglich zu machen und festzuhalten, dass sich da etwas entwickelt, sondern gleichzeitig mehr junge Leute daran zu beteiligen. Und zwar auch diejenigen, die nicht genügend Cash in der Tasche von ihren Eltern haben, die sich diesen Austausch nicht leisten könnten. Alle jungen Leute müssen die Chance haben, sich wechselseitig zu begegnen, sich auszutauschen und zwar unabhängig von Parteien und Organisationen, denen sie angehören. Es ist wichtig, dass sich alle Leute miteinander verständigen, denn nur dadurch kann man verstehen, warum der andere die Position hat und im übrigen bilden sich dann auch Freundschaften oder zumindest wechselseitige Achtung. Und ich glaube wir brauchen in Europa beides: Wir brauchen Achtung voreinander und Freundschaften.“
Sigrid Skaperlis-Sperk, Vereinigung deutsch-griechischer Gesellschaften
„Ich sehe große Möglichkeiten, da wir generell an interkulturellen Projekten arbeiten und der deutsch-griechische Jugendaustausch einfach eine Ergänzung ist, zu dem was schon zu Frankreich und Polen besteht von deutscher Seite aus. Und dass man mit einem gemeinsamen Jugendwerk auch wesentliche weitere Schritte machen kann was gemeinsame Projekte angeht. Herausforderungen sehe ich darin, dass wir vor allem an der Bürokratie arbeiten müssen, da ich denke, dass das noch immer ein großes Hindernis ist, was vor allem junge Leute angeht, die in der Freiwilligenarbeit aktiv sind und noch nicht die professionellen Leute im Hintergrund haben, die eine Application schreiben können und sich so über Erasmus + oder über ein Jugendwerk für verschiedene Grants bewerben können.“
Timon Mario Aydin Turban, AEGEE
Umfrage und Fotos: Marlene Resch und Yasmin Janclaes
Ich bin erst vor ein paar Tagen auf deine Website gestoßen. Sie gefällt mir sehr gut und bietet wertvolle Infos. Vielen Dank dafür.
Lg Mona
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