Was Köln mit Südeuropa und Tavli (Backgammon) mit den Finanzmärkten zu tun hat, wie Vision und Orientierungslosigkeit zusammengehen, darum geht es im neuen Theaterstück „Zocker. Eine Farce.“ frei nach Dimitris Kechaidis. Inszeniert von Kostas Papakostopoulos feiert die Komödie vom Deutsch Griechischen Theater (DGT) am 26. Oktober Premiere in Köln. 

In einer Zeit der Hoffnung auf neue Wege in Europa spielt, lacht und weint das DGT mit den Wünschen und Träumen zweier Protagonisten eines Milieus, dem selten der Raum auf der Bühne gegeben wird – und präsentiert in einer Uraufführung ZOCKER. Die Farce beruht auf „To Tavli“ (gr. für „Backgammon“) einem großen Stück neugriechischer Theaterliteratur, geschrieben von Dimitris Kechaidis, einem der bekanntesten Theaterautoren des modernen Griechenland.
Am großen Spieltisch mitmischen
„Et hätt noch immer joot jejange!“ Nach diesem bekannten Kölner Gebot leben auch unsere „Zocker“, der Italiener Gigi und der Grieche Vassilis, zwei kölsche Jungs aus der Südstadt und zugleich zwei europäische Jedermänner. Die beiden „Globalisierungsverlierer“, im Volksmund „Hartzer“, lassen sich von Pessimismus und Perspektivlosigkeit nicht beirren. Sie sehen sich als Männer für die großen Entwürfe, wollen aus der Masse herausragen, sich der Zwangsjacke der Anonymität entledigen. Fasziniert vom Wirbel der globalen Finanzströme wollen sie auch endlich am ganz großen Spieltisch mitspielen. Es den Maßanzugträgern nachmachen, all jenen, die das Spiel des Erfolgs mit einer Virtuosität spielen, die beide bewundern.

ZOCKER – Der Titel der Bearbeitung nimmt nicht nur Bezug auf das Brettspiel „Tavli“ (Backgammon), das Kechaidis’ Stück seinen Namen gibt. Er macht zugleich den Fabelcharakter dieser Geschichte deutlich: Beim Backgammon lassen die zwei Protagonisten ihre Phantasie ins Kraut schießen, und auf kühne Spielzüge folgen noch kühnere Ausflüge in Welten, in denen ihre Träume von Glück, Erfolg und Anerkennung wahr werden. Für beide gilt: Solange man ein neues Spiel beginnen kann, hat jeder Regenbogen am Ende einen Topf voll Gold.

Zeitreise von Athen nach Köln
Papakostopoulos’ Bearbeitung des Stückes verlegt die Handlung aus dem Athen der 70’er Jahre ins Köln des Jahres 2018. Die beiden Helden, die beim Spiel irrwitzige Finanzprojekte aushecken, flüchten sich damit aus einer Realität, die sie als Welt der Beschränkungen und Perspektivlosigkeit erleben, in eine Welt der Freiheit und der unbegrenzten Möglichkeiten. Auf tragikomische Weise verkörpern sie in ihren Lebenslügen und Illusionen, im Streit wie in der Freundschaft die ganze Zerrissenheit unserer modernen Gesellschaft – eine europäische Gesellschaft zwischen großen Visionen einerseits und Orientierungslosigkeit andererseits.

Weitere Aufführungen im Freien Werkstatt Theater (Zugweg 10, 50677 Köln):
27. Oktober um 20:00 Uhr
24. November um 20:00 Uhr
28. November um 20:00 Uhr
30. November um 20:00 Uhr
02. Dezember um 20:00 Uhr

Kartenvorbestellungen bei uns unter Tel: 0221 – 421283 oder beim Freien Werkstatt Theater Tel: 0221 – 327817
Weitere Informationen zu ZOCKER und zum DGT finden Sie auf unter: www.dgt-koeln.de

Autor & Regie: Kostas Papakostopoulos
Bühnenbild & Kostüme: Ulrike Mitschke
Musikkomposition: Herbert Mitschke
Dramaturgie: Christina Ripeanu
Videos: John Seidler
Licht: Julia Kaindl
Regieassistenz: Alexia Costea
Mit Nikos Goudanakis und Vassilis Nalbantis

Unterstützt wird das Projekt vom Kulturamt der Stadt Köln sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Quelle: DGT-Köln
Bild: DGT-Köln

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