Seit 40 Jahren bietet die Jugendfarm Wilhelmshof Kindern eine kleine Oase, in der sie Natur erleben und Tiere und Pflanzen versorgen können. Alles unter dem Motto: Hier packen die Kinder selber an. Eine Gruppe des Jugendforums hat die Farm besucht – und auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Umweltpädagogik in Griechenland diskutiert.

Auf der Farm sollen die Kinder den Umgang mit den Tieren lernen, erzählt Senel Furtana, der auf der Farm arbeitet. Manche der Kinder nutzen das Ferienangebot und bleiben eine ganze Woche. Ansonsten herrscht hier eine „Politik der offenen Tür“: Jeweils Dienstag bis Samstag von 13 bis 19 Uhr sind alle Kinder willkommen, um das Gelände mit Ställen, Spielplatz und Garten zu nutzen.

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Auf der Farm sind viele verschiedene Tiere. Die kleinsten von ihnen kommen hier im „Hotel Krabbel“ unter. Schafe, Ziegen und Pferde grasen auf den Weiden und in den Gehegen leben Kaninchen, Meerschweinchen und Hühner. Um all diese Tiere kümmern sich die Kinder selbst und sind auch für das Säubern der Gehege verantwortlich. „Überall wo man hinschaut, sind die Kinder am Arbeiten – das macht ihnen aber auch Spaß, das machen sie gerne“, meint Senel Furtana und lacht.
Senel Furtana arbeitet bereits seit 35 Jahren auf der Farm und hat daher viel zu erzählen: „Mit der Zeit baut man eine richtige Beziehung zu den Tieren auf.“ Und natürlich ist so eine Farm eine große Herausforderung: „Hier muss 24/7 jemand vor Ort sein. Wenn ein Tier beispielsweise in der Nacht krank wird, muss man schnell reagieren.“

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Eine der kleinen Ziegen ist das Kind von „Hennes“, dem Geißbock, der das Wahrzeichen des Kölner Fußballvereins FC Köln ist und momentan im Kölner Zoo lebt. Während des Besuchs wird an einem neuen Dach für die Schafen und Ziegen gezimmert: Damit sie auch bei Regen und Schnee einen Unterschlupf haben. So ist die Farm in ständigem Wandel. Gerade läuft auch ein Bauantrag für ein neues Spielgelände.

Der Lieblingsraum der Kinder ist die Sattelkammer. Denn hier ist „Elternfreie Zone“. Jeden Tag hat hier eine Gruppe an Kindern Dienst für den Raum, um alles von Satteln bis hin zu Putzmaterialien zu sortieren und zu betreuen. „So lernen die Kinder selbstständig zu sein, sich untereinander zu organisieren und auch die Räumlichkeiten wertzuschätzen“, sagt Senel Furtana.

DSC09395Nachdem die Teilnehmer einen Sinnesparcours ausprobiert haben, Feigen geerntet und Ziegen gestreichelt haben, sitzen sie noch bei Kaffee und Keksen zusammen. Viele Fragen kommen zur Sprache, Diskussionen aus den Barcamps werden wir aufgegriffen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen deutscher und griechischer ökologischer Bildung werden thematisiert. Doch neben diesen harten Fakten nehmen die Teilnehmer auch das Gefühl der Idylle der Farm mit nach Hause: „Ich habe mich so wohl gefühlt. Es ist so ein schöner Ort mit all den Tieren und wo die Kinder alles selbst gestalten können“, sagt Dora Stamatiou.

Text un Fotos: Marlene Resch

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