Welches auch dieses Jahr von den Vereinen „PERPATO“ und „IRODIKOS“ auf Thasos durchgeführt wurde.
In Thasos fanden sich zu der viertägigen Veranstaltung vom 27. bis 30. Mai etwa 80 Mitglieder und Freunde des Vereins für Menschen mit körperlichen Behinderungen und Freunde „PERPATO“ und des Behindertensportvereins „IRODIKOS“ zusammen, um das vierte Jahr in Folge ein Camp zu den Themen Planung und Anwendung von Inklusionsprogrammen durchzuführen.
Mitglieder und Freunde der Trägervereine aus Griechenland aber auch aus Deutschland, Referenten und Auszubildende, Menschen mit und ohne körperliche Einschränkungen erlebten gemeinsam auf dem Gelände des Pitsa’s Camp außerordentliche Camp Erfahrungen. Angereichert durch Aktivitäten basierend auf Wiedereingliederung, Rehabilitation, Sport und allgemeiner Weiterbildung rund um das Thema der nicht nur körperlichen Einschränkung.
Vier Tage Aktion und Erlebnisworkshops
Dem Eintreffen aller Campteilnehmer am Freitagnachmittag, 27. Mai, folgte eine Vielzahl von Kennenlernspielen und Aktivitäten mit Teilnehmern und Referenten.
Das Programm des Camps wurde am Abend von Despoina Deligianni mit einem Beitrag über Dekubitus und Autonome Dysreflexie eröffnet. Gefolgt von Alexandros Taxildaris, dem Präsidenten des Vereins „PERPATO“, welcher über Rückenmarksverletzungen und Neurourologie referierte. Zwei Präsentationen, welche alle Teilnehmer mit besonderem Interesse verfolgten, bevor sie das Tagesprogramm abschlossen.
Am Samstag teilten sich die Teilnehmer aus Griechenland und Deutschland in zwei gemischte Gruppen auf, welche im Laufe des Tages etappenweise an den interessanten Präsentationen im Camp teilnahmen. Den Themenbereich Spiele & Sport: Anpassungen von Aktivitäten für Kinder mit Behinderungen in Camping und Einrichtungen übernahm Christina Evangelinou, die Aktivitäten zu Psychomotorik übte Antonis Kambas mit den Teilnehmern ein.
Gleiches geschah am Nachmittag und die beiden Gruppen nahmen abwechselnd an den praktischen Thementeilen der Paraolympen Alexander Taxildaris und Makis Kalaras zu Mobilität, Transport und richtigem Einsatz von Rollstühlen teil.
Nach dem Mittagessen vergnügten sich die Teilnehmer bei hohen Temperaturen und bester Sommerlaune mit Tauchkursen. Am Nachmittag schlossen die Präsentationen von Dimitrios Gaitatzis über Verwendung von Rollstühlen: Struktur, Betrieb und Pflege und von Maria Nikolaou zum Thema Amputation und Prothesen: Merkmale und Entwicklung an. Die Teilnehmer waren mehr als beeindruckt von den nach heutigem Stand angebotenen technischen Möglichkeiten.
Der Tag endete mit einem Public Camp Viewing des Finales der Champion League, wobei die gute Stimmung bis zum frühen Morgen andauerte, während diejenigen, die keine Fußball-Fans sind, die atemberaubende Landschaft der Insel und die besonderen Lage des Camps genossen und durch gemeinsame Gespräche und Spiele entspannten.
Das frühe Aufstehen am Sonntag machte keinerlei Mühe; nach einem reichhaltigen Frühstück nahmen die Teilnehmer gemeinsam an diversen Aktivitäten teil: Therapeutische Reitstunden des Zentrums für Therapeutisches Reiten Serres, die Vorführung von Helena Palangka und Nina und Wall-E, der beiden Servicehunde der Nichtprofitorganisation „Nina Service Dogs“ und der anschließenden Paraolympischen Sportart Boccia mit Rafael Panagiotou.
Am Mittag besuchten die Gruppen alternativ den Workshop Techniken der Hydrotherapie und Rehabilitation von Konstantinos Chandolias oder übten sich im T.In. (Roll)Basketball mit Rafael Panagiotou. Nach dem Mittagessen bestand die Möglichkeit, an Tauchkursen für Behinderte und deren Betreuer teilzunehmen.
Nachmittags fand der Kunsttherapie-Workshop von Helena Katsiavara statt. Die Teilnehmer besuchten weiter das Seminar Gemeinschaftlicher Rollstuhltanz von Venetia Laskaridi, um noch am gleichen Abend ihre eingeübten Tanzschritte auszuprobieren – auf der schon Tradition gewordenen Abschlussparty mit Musik von DJ Lago.
Das viertägige Camp endete mit der Präsentation von Panagiotis Pitsiniagkas des Verbandes Soziale Verantwortung für Kinder und Jugendliche (SKEP) und es entstand eine Atmosphäre des offenen Dialogs, bei dem die Teilnehmer mit und ohne Behinderungen persönliche Fragen zu allen Bereichen der Behinderung stellten.
Die Jugendlichen Teilnehmer aus Deutschland kamen von der Akademie der Physiotherapie, St. Elisabeth Gruppe, Katholische Kliniken Rhein-Ruhr, gefördert durch ein deutschgriechisches Jugendprogramm seitens des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und getragen vom Deutschen Progressiven Eltern- und Erzieherverband (PEV e.V.). Der Verband, so Vizepräsident Rainer Kulessa, welcher die Teilnehmer in Thassos begleitete, hat das Ziel pädagogischer Bildung von Kindern und Eltern anhand verschiedener alternativer Methoden, wie zum Beispiel durch erlebnispädagogische Natur- und Umwelterfahrungen.
Quelle: www.paratiritis-news.gr – Natassa Vafiadou, Herausgeberin –Journalistin der gesamtthrakischen Tageszeitung „Beobachter Thrakiens“;
Coverfoto: Natassa Bafeiadou